1864 war der Protestantische Diakonissenverein Frankenthal e.V. gegründet worden. Mit einem Festgottesdienst in der Jakobuskirche feierte der Protestantische Diakonissenverein Frankenthal e.V. am 5. Dezember den Abschluss seines Jubiläumsjahres, das er mit einem vielfältigen Programm begangen hatte und das unter dem Motto »Menschlichkeit mit Zukunft« stand.
In ihrer Begrüßung benannte Dekanin Sieglinde Ganz-Walther als Aufgabe der Diakonie, Liebe, Zuwendung und Wertschätzung, die wir von Gott bekommen hätten, weiterzugeben. Dies hätten die Menschen im 19. Jahrhundert erkannt, als sie den Verein gründeten. Gleichzeitig sei der Weg der Liebe und Barmherzigkeit zu den Menschen auch ein Weg in die Zukunft, den wir gestalten könnten.
Ehrenamt mit Leidenschaft – darin sah der Diakoniepfarrer der Evangelischen Kirche der Pfalz, Albrecht Bähr, der die Festpredigt hielt, eines der Kennzeichen des Protestantischen Diakonissenvereins. Die Ehren- und Hauptamtlichen der Ökumenischen Sozialstation e.V., die den Dienst der Diakonissen übernommen hätten, leisteten nicht nur Hilfe, so Bähr, sondern begegnetem dem Anderen als Schwester oder Bruder. Ausschlaggebend seien die menschlichen Kontakte, die dem Anderen vermittelten: »Du bist uns etwas wert«.
Dass alte und dementiell belastete Menschen so gut und so lange es ginge ihr Leben an Orten gestalten könnten, die ihnen nicht fremd seien oder dass zu Menschen, die durch Krisen, Krieg oder Terror gezeichnet seien, eine Beziehung entstehen könne, die ihrer Würde gerecht werde, darin sah der Diakoniepfarrer mögliche neue Arbeitsfelder des Vereins. Dem Verein wünschte er weiterhin lange Jahre des Wirkens »mit dem langen Atem der Leidenschaft«.